Symptome
Hier eine Liste der typischen Symptome bei Fibromyalgie.
Das Zentrale Nervensystem:
Erschöpfung, Reizbarkeit, Nervosität, Depressionen, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, beeinträchtigtes Erinnerungs- und Konzentrationsvermögen, Angst und Selbstmordgedanken, unerholsamer Schlaf durch Schlafstörungen und häufiges, von Schmerzen verursachtes Erwachen.
Muskel-Skelett-System:
Schmerzen und allgemeine Morgensteifigkeit in den Muskeln, Sehnen, Bändern und den Muskelansätzen an Schulter, Hals, Brust- und Lendenwirbelsäule, Hüfte, Knie, innerem und äußerem Ellbogen, Handgelenk und Brust. Verletzungen oder alte Operationsnarben sind häufig am stärksten betroffen. Fibromyalgie wird häufig als eine Krankheit ohne Gelenkbeteiligung beschrieben, die Betroffenen wissen es jedoch besser. Gelenkschmerzen mit oder ohne Schwellungen, Rötungen und Erwärmung treten häufig auf.
Reizdarm:
Häufig auch Kolitis, Spastischer Darm oder Nervöser Darm genannt. Die Symptome beinhalten häufige kurze, wiederkehrende Wellen von Übelkeit, Verdauungsstörungen, Übersäuerung des Magens, Gase, Blähungen, Krämpfe, Verstopfung, die sich mit Durchfall abwechselt, und Schleim im Stuhl.
Urogenital-Syndrom:
Stechender Uringeruch, häufiges Wasserlassen, Blasenkrämpfe, Brennen beim Wasserlassen (Dysurie) mit oder ohne wiederholte Blasenentzündungen und interstitieller Zystits ist verbreitet. Vulvodynie (oder das Vulva-Schmerz-Syndrom) beinhaltet vaginale Krämpfe, Reizung der Schamlippen (Vulvitis) oder der Scheidenöffnung (Vestibulitis) und schmerzhaften Geschlechtsverkehr (Dyspareunie). Ein intensives PMS (Prämenstruelles Symptom) und Krämpfe sind weit verbreitet, und alle Fibromyalgiesymptome sind prämenstruell verstärkt.
Haut:
Verschiedene Ausschläge können mit oder ohne Juckreiz auftreten: Nesselausschläge, rote Flecken, winzige Hubbel und Bläschen, Ekzeme, Seborrhöe oder Neurodermitis. Nägel sind häufig brüchig und von schlechter Qualität; Haare fallen frühzeitig aus, und die Haut ist berührungsempfindlich. Kribbeln, Jucken, Brennen und teilweise geschwollene und heiß-juckende Handflächen und Fußsohlen gehören auch dazu. Die Patienten bekommen Hitzewallungen und können einen extrem riechenden Schweiß haben, der die Haut zusätzlich reizt.
Andere Symptome:
Kopfschmerzen (auch Migräne), Schwindelgefühl, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen; trockene, juckende oder brennende Augen und verschwommenes Wahrnehmungsvermögen; verstopfte Nase; gereizte Zunge und unnormale Geschmackswahrnehmung (schlecht, verbrannt oder metallisch); klingelnde und pfeifende Ohrgeräusche; Taubheit und Zittern der Hände, der Füße oder des Gesichts; Fuß- oder Beinkrämpfe; Gewichtszunahme; niedriges Fieber; verstärkte Anfälligkeit für Allergien und Infektionen; erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht, Gerüchen oder Chemikalien; morgendliche Anschwellungen der Augenlider und der Hände durch Flüssigkeitszurückhaltung; die Flüssigkeit sinkt im Lauf des Tages zu den unteren Teilen der Beine ab, dehnt dort das Gewebe und verursacht so das Restless-Leg-Syndrom.
Hypoglykämie-Syndrom:
Dies ist eine separate Krankheit, die durch Fibromyalgie ausgelöst oder verstärkt werden kann. Ungefähr 70% der Fibromyalgiker leiden an Fibroglykämie - unsere Bezeichnung der Kombination beider Krankheiten. Die Symptome überlappen stark mit denen der Fibromyalgie. Zuckergelüste, die durch Zittern, Schweißausbrüche, Angst, Panikattacken, Herzklopfen, Schwäche und frontale Kopfschmerzen begleitet werden, sind solide Hinweise für eine Diagnose. Hypoglykämie und Fibromyalgie müssen gleichzeitig behandelt werden, denn sonst wird der Patient trotz der Umkehrung der Fibromyalgie nicht vollständig gesund.
Allgemeines zu den Symptomen:
Die zyklische Ansammlung der Symptome fängt früher an, als die meisten Patienten vermuten, und kann durch eine achtsam erstellte Krankheitsgeschichte aufgedeckt werden. Dreißig Prozent der Patienten erinnern sich an Wachstumsschmerzen während ihrer Kindheit, die in den Hauptwachstumsschüben der Pubertät verschwanden. Nach der Pubertät treten sie verbreitete wieder auf und zyklieren mit zunehmender Intensität. Wir nehmen an, dass eine unsachgemäß behandelte Fibromyalgie irgendwann zu Osteoarthrose führt. Jahrelange Gelenkbeschwerden gehen den durch Röntgenuntersuchungen erkennbaren Schäden schon lange voraus. Ein Trauma, eine Infektion oder Stress kann bei anfälligen Personen Fibromyalgie auslösen, aber diese Faktoren stellen nicht die fundamentale Ursache dar. Wir nehmen an, dass Fibromyalgie eine vererbte Krankheit ist. Wir haben Familienmitglieder dreier Generationen behandelt, einschließlich einem Zweijährigen, sowie einigen Patienten, bei denen die Symptome erst in ihren Siebzigern auftraten. Diese Altersspanne deutet stark auf eine multi-genetische Krankheit mit verschieden Gen-Kombinationen hin. Ungefähr 85 Prozent der Patienten sind Frauen.
Falls Sie eine Symptomliste in Tabellenform suchen, so finden Sie dies hier.
Hier geht es weiter zu den Ursachen der Fibromyalgie.